Frohe Weihnachten!

Ich wünsche allen frohe Weihnachten!

Heiligabend und am 1. Weihnachtstag gab es keine größeren Auffälligkeiten in der Netzfrequenz zu beobachten. Zumindest auf den ersten Blick gab es zwar ein paar Ausschläge, aber Schwankungen in der Netzfrequenz sind normal und kommen dauernd vor.

Am 24.12.2014 fallen lediglich die Aussreisser um 7:00 Uhr und um 16:00 Uhr in’s Auge:

Netzfrequenz am 24. Dezember 2014

Netzfrequenz am 24. Dezember 2014

Am 1. Weihnachtstag gibt es auch keine größeren Auffälligkeiten (Zwischen 10:00-11:00 Uhr fehlen hier ein paar Daten). Man könnte in die Kurve hineininterpretieren, dass die Last morgens geringer als erwartet war, Kraftwerke abgeschaltet wurden und dann zwischendurch doch etwas mehr verbraucht wurde, als der Tag am Anfang vermuten liess:

Netzfrequenz am 25. Dezember 2014

Netzfrequenz am 25. Dezember 2014

So viel erstmal nur auf die Schnelle zu den Daten. Ich werde sie mir die nächsten Tag noch einmal genauer ansehen und dann auch zum Download bereitstellen.

Weihnachten und die Netzfrequenz

Wie schon in den letzten Jahren, werden sicherlich auch zu diesem Weihnachten wieder starke Schwankungen in der Netzfrequenz zu beobachten sein. Die Netzfrequenz ist ein Indikator, wie gut Erzeugung und Last aufeinander abgestimmt stimmt. Wird mehr Strom erzeugt als verbraucht, so steigt die Frequenz. Ist die Stromabnahme größer als die Produktion, dann sinkt sie. Die Industrie sagt schon vorher vorraus, wie viel Strom sie verbraucht. Da ein Abweichen von dieser Vorhersage aber mit hohen Kosten verbunden sein kann, hält die Industrie ihren Fahrplan relativ gut ein. Der Verbrauch der „normalen“ Haushalte kann gut prognostiziert werden, da es sich von Tag zu Tag ähnelt (siehe auch Standardlastprofile bei Wikipedia).

Die Weihnachtszeit ist für die Energieversorger nicht ganz so einfach. Zum einen arbeitet kaum jemand – der Verbrauch der Industrie ist also geringer als an anderen Tagen – und zum anderen ist auch das Verhalten der Bevölkerung ein völlig anderes. Deswegen sind Prognosen schwieriger, da es nicht viele vergleichbare Tage gibt.

2012 ist die Netzfrequenz in den Abendstunden fast bis auf 50,15Hz gestiegen, das ist so mit der höchste Wert, den ich seit Beginn der Messung aufgezeichnet habe. Hier scheinen alle bei Kerzenschein gesungen zu haben und es wurde kaum Strom verbraucht. 😉
2013 waren die Schwankungen in der Netzfrequenz auch relativ stark, wobei sie sich hier eher im normalen Bereich bewegt hat.

Ich wünsche allen Lesern ein besinnliches Fest!

Falls sich doch lieber jemand mit der Netzfrequenz als mit der Familie beschäftigen möchte, empfehle ich für die Beobachtung der Netzfrequenz den Verlauf über 1 Stunde. 😉

Nachtrag: Auch Thorsten Zoerner vom blog.stromhaltig.de beschäftigt sich mit der sogenannten Gänsebratenspitze zu Weihnachten.

Nachtrag 2: Herbert Saurugg hat mich darauf hingewiesen, dass über die Weihnachtsfeiertage eine hohe Windeinspeisung erwartet wird und auch einen Beitrag über die Situation zu Weihnachten geschrieben.
Dazu habe ich gerade einmal die Daten aus dem letzten Jahr angeguckt. Die Prognosen der Energieversorger lagen ganz ordentlich über dem dann tatsächlichen Verbrauch. Allerdings gab es auch im Vorjahr zu Weihnachten eine ganz ordentliche Menge an Windenergie. Die Situation wird für die Planer der Versorgungsunternehmen also nicht völlig neu sein. Trotzdem bleibt es spannend, in meinen Augen sogar spannender als die bevorstehende Sonnenfinsternis.

Ich werde nach den Feiertagen wieder die Netzfrequenzen zum Download anbieten, damit jeder in Ruhe mit seiner Familie Weihnachten feiern und sich hinterher die Netzfrequenzen angucken kann. 😉

Studie zum Einfluss der Sonnenfinsternis

Die HTW Berlin hat in einer sehr schönen und auch anschaulichen Studie den Einfluss der Sonnenfinsternis im März 2015 auf die Solarstromerzeugung in Deutschland untersucht. Unter pvspeicher.htw-berlin.de/sonnenfinsternis/ stehen die Studie und ein kurzes Video zur Verfügung.

Auch hier unter Netzfrequenz.info hatte ich mich schon kurz mit der Sonnenfinsternis beschäftigt. Die Studie ist natürlich wesentlich ausführlicher und berücksichtigt auch die Standortverteilung, verschiedene Bewölkungsszenarien und weitere Einflüsse. Aber auch hier wird Entwarnung gegeben. Da die Sonnenfinsternis lange im Vorraus bekannt ist, können die Auswirkungen gut geplant werden und aus technischer Sicht gibt es keinen Grund für eine Blackout-Gefahr.

Update des Servers

Kurzmitteilung

Es steht ein Update des Servers an. Ein genauer Termin für die Umstellung steht noch nicht fest. Es kann aber in den nächsten Tagen zu einer eingeschränkten Erreichbarkeit kommen.

Wer das hier lesen kann, befindet sich auf dem neuen Server. 😉

Gefahr durch Sonnenfinsternis? [Update]

Der Spiegel schreibt in einem Artikel, dass sich die deutschen Stromnetzbetreiber vor der Sonnenfinsternis am 20. März 2015 fürchten. Laut Spiegel beträgt die installierte Leistung 40 Gigawatt und solch ein abrupter Leistungsverlust sei schwer auszubalancieren. Was ist von dieser Aussage zu halten? Im Prinzip ist beides richtig, allerdings wird hier ein Zusammenhang suggeriert, den es so nicht gibt. Nur, weil die installierte Leistung 40 Gigawatt beträgt, erzeugen die Solaranlagen noch lange nicht so viel und die Sonnenfinsternis wird auch nicht dafür sorgen, dass urplötzlich die komplette Solareinspeisung wegfällt.

Das folgende Bild zeigt die Stromerzeugung aus Solarkraft am 20. März 2014 (Quelle):

Produktion Solar am 20. März 2014

Produktion Solar am 20. März 2014 (Quelle: http://www.transparency.eex.com/de/daten_uebertragungsnetzbetreiber/stromerzeugung/tatsaechliche-produktion-solar )

Die größte Einspeisung gab es zur Mittagszeit mit etwas über 22 Gigawatt. Würden diese 22 GW aufgrund einer Sonnenfinsternis plötzlich innerhalb von ein paar Sekunden wegfallen, dann wäre ein Stromausfall vorprogrammiert, das ließe sich durch Regelenergie nicht ausgleichen. Das würde in der Form aber nicht passieren. Selbst bei einer totalen Sonnenfinsternis bedeckt der Kernschatten nicht ganz Deutschland auf einmal, es gibt also keinen gleichzeitigen „Ausfall“ sämtlicher Solaranlagen. Weiterlesen

Rasterdiagramm zur Netzfrequenz

Auch nach über 3 Jahren Netzfrequenzmessung gibt es keine neuen Überraschungen in dem Rasterdiagramm zum Verlauf der Netzfrequenz. Es ist weiterhin der Verlauf der Jahreszeiten zu erkennen und auch die starken Schwankungen an den Stundenwechseln aufgrund des Stromhandels bleiben unverändert.

Verlauf der Netzfrequenz von Juni 2011 bis August 2014

Verlauf der Netzfrequenz von Juni 2011 bis August 2014

Der Handel mit Viertelstundenprodukten nimmt immer mehr zu. Eigentlich wäre dadurch zu erwarten, dass die starken Frequenzsprünge an den Stundengrenzen etwas abnehmen und sich etwas besser verteilen. Eine Veränderung ist in dem Rasterdiagramm aber nicht zu erkennen.

Messgerät #2 aus (Bereich Tennet)

Kurzmitteilung

Derzeit läuft nur die Netzfrequenzmessung im Gebiet von 50Hertz, das Messgerät im Bereich von Tennet ist seit gestern (28. Juli 2014) aus. Leider wird das auch erstmal so bleiben, da ich den Standort aufgeben muss.

Verbrauchsvergleich Glühlampen vs. Energiesparlampen

Wie der Name schon suggeriert, sparen Energiesparlampen (gegenüber normalen Glühlampen) Energie ein. Mit einem kurzen Video (bzw animiertem Bild) möchte ich einmal darstellen, in welcher Größenordnung das Einsparpotential ist:

Glueh-vs-Energiesparlampen

Vergleich der Beleuchtung in meinem Wohnzimmer/meiner Küche mit Glüh- und Energiesparlampen

Gemessen wird der Verbrauch in meiner Wohnung mit einem System von OpenEnergyMonitor. Die Visualisierung erfolgt durch Emoncms.

In meinem Wohnzimmer und meiner Küche sind noch alte Deckenlampen, die mit normalen Glüh- und Halogenlampen ausgestattet sind. Ausserdem habe ich mehrere Tischlampen in den Regalen stehen, die per Funk eingeschaltet werden. Das Licht der Tischlampen finde ich schöner als das der Deckenleuchten, deswegen nutze ich die Deckenleuchten nicht und habe die „stromfressenden“ Leuchtmittel noch nicht gegen Energiesparlampen ausgetauscht.

Das Video zeigt einen kurzen Ausschnitt meines Stromverbrauchs. Zu erkennen ist die Grundlast von ca. 120W, die ich im Moment habe. Um 11:47 Uhr herum habe ich kurz alle Energiesparlampen in Wohnzimmer und Küche angeschaltet und um 11:48 Uhr herum alle alten/herkömmlichen Lampen in den beiden Räumen. Die Unterschiede sind deutlich…

In beiden Fällen sind beide Räume hell. Wobei ich gestehen muss, dass der Vergleich nicht 100%ig ist. Die Deckenlampen erhellen schon etwas mehr als die Tischleuchten. Für einen genauen/besseren Vergleich hätte ich eigentlich die Leuchtmittel in den Tischleuchten gegen Glühlampen tauschen und das dann gegenüberstellen müssen.

Netzfrequenz zur Earth Hour

Wie zu erwarten war, gab es zur gestrigen Earth Hour keine Auffälligkeiten in der Netzfrequenz. Und wie gestern versprochen, gibt es heute die Netzfrequenzen für den Zeitraum, an dem die Earth Hour stattgefunden hat:

Netzfrequenz am 29. März 2014 zur Earth Hour

Netzfrequenz am 29. März 2014 zur Earth Hour

Um 20:30 Uhr gab es – wie derzeit eigentlich jeden Tag – einen leichten Abfall der Frequenz. Dieser ist aber nicht durch den Beginn der Earth Hour begründet, sondern eher durch den Handel an der Strombörse. Ausserdem würde das Abschalten von Verbrauchern die Frequenz steigen lassen, um 20:30 Uhr ist diese aber gesunken.

21:30 Uhr markiert das Ende der Earth Hour. Hier gibt es wieder einen Abfall der Netzfrequenz zu beobachten. Theoretisch würde die Frequenz fallen, wenn (wieder) viele Verbraucher angeschaltet werden. Allerdings hängt auch dieser Abfall nicht mit der Earth Hour zusammen, denn er ist im Moment jeden Abend zur gleichen Zeit zu beobachten. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass alle Teilnehmer der Earth Hour wirklich Punkt 20:30 Uhr ihre Lampen aus- und um 21:30 Uhr wieder eingeschaltet haben.

 

Vergleich zur Vorwoche

Zum Vergleich noch einmal die Frequenz des Samstags der Vorwoche und gestern in einem Bild:

Vergleich Netzfrequenz während der Earth Hour zur Vorwoche

Vergleich Netzfrequenz während der Earth Hour zur Vorwoche

Die Netzfrequenzen an den beiden Samstagen haben einen ähnlichen Verlauf. Es ist kein Einfluss der Earth Hour zu erkennen.

 

Gefahr für die Energieversorgung?

Obwohl hier nur die Netzfrequenz zur Earth Hour beleuchtet wurde, kann man sagen, dass diese Aktion keine Gefahr für unsere Versorgungssicherheit darstellt. Durch das Abschalten der Lampen wird allerdings auch nicht wirklich signifikant Energie eingespart. Trotzdem sind solche Aktionen wie die Earth Hour sinnvoll, um das Thema Energiesparen mehr in das Bewusstsein zu bringen.

Earth Hour 2014

Heute findet wieder die jährliche Earth Hour statt. Ab 20:30 Uhr schalten Millionen von Menschen die Lichter aus, um ein Zeichen für den Schutz unseres Planeten zu setzen (http://www.wwf.de/earth-hour-2014/).

 

Gefahr von Stromausfällen durch die Earth Hour?

In den Vorjahren gab es häufig Warnungen, dass durch das massenhafte Auschalten von Verbrauchern die Energieversorgung gefährdet sei (s. Beitrag zur letzten Earth Hour auf Netzfrequenz.info). Probleme in der Energieversorgung traten zum Glück nicht auf. Die Warnungen stellten sich auch als relativ unbegründet heraus.

Bei dem massenhaften Ausschalten von Verbrauchern zu einem bestimmten Zeitpunkt besteht zwar die Gefahr, dass die Netzfrequenz stark ansteigt und es dadurch zu einer Instabilität kommt. Aber dafür reichen „ein paar Lampen“ nicht aus, da noch genug andere Verbraucher am Netz hängen. Ausserdem verteilt sich dieser „Ausfall“ von Verbrauchern gut über das Netz, es besteht also auch keine Gefahr einer Leitungsüberlastung in bestimmten Bereichen. Gefährlich wäre ein Abschalten von Lasten allerdings, wenn er sich in der gleichen Größenordnung nur in einem bestimmten Gebiet abspielen würde.

 

Auswirkungen der Earth Hour

Um die (technischen) Auswirkungen der Earth Hour zu beobachten, eignet sich am besten die Netzfrequenz. Allerdings ist eine Interpretation schwierig, da es häufige Schwankungen gibt. Besonders zu den Stundenwechseln aufgrund des Stromhandels. Da aber auch Viertelstundenprodukte gehandelt werden, wird es auch (unter anderem) auch um 20:30 Uhr zu einer Schwankung kommen, wenn die Earth Hour beginnt. Der Stromhandel wird hier aber eher ein Abfallen der Frequenz verursachen. Das Abschalten von Lasten würde dagegen zu einem Anstieg der Netzfrequenz führen.

Um das besser vergleichen zu können, habe ich hier ein Bild der Frequenz vom Samstag der Vorwoche (22. März 2014):

Netzfrequenz am 22. März 2014

Netzfrequenz am 22. März 2014 (eine Woche vor der Earth Hour 2104)

Morgen werde ich für den Vergleich die heutigen Daten veröffentlichen. Während der Earth Hour können die aktuellen Frequenzwerte natürlich live auf meinen Seiten verfolgt werden.