Die Netzzeit normalisiert sich

Nachdem die Abweichung der Netzzeit zur Weltzeit seit Anfang des Jahres immer größer geworden ist und am 14. März 2018 um ungefähr 23:20 Uhr die Differenz mit fast -382 Sekunden (über 6 Minuten) am größten war, normalisiert sich der Wert seitdem wieder. Derzeit besträgt die Abweichung „nur“ noch -180 Sekunden, Synchronuhren (wie zum Beispiel Radiowecker und Uhren von Küchengeräten) gehen jetzt also noch 3 Minuten nach.

Größte Abweichung der Netzzeit am 14. März 2018

Größte Abweichung der Netzzeit am 14. März 2018 um 23:20 Uhr

Zur Umstellung von der Winter- auf die Sommerzeit am 25. März 2018 betrug die Abweichung 280 Sekunden. Davon ausgehend, dass jeder zu diesem Zeitpunkt seine Uhren wieder auf den korrekten Wert gestellt hat, werden die betroffenen Uhren bald ungefähr 4,5 Minuten vor gehen, wenn die Netzzeit wieder korrigiert wurde. Diese Korrektur des Mittelwertes der Netzfrequenz dürfte in den nächsten 2-3 Wochen erfolgt sein. Die Uhren müssen also noch ab und zu nachgestellt werden, wenn man nicht morgens zu früh aufstehen möchte.

Netzzeitabweichung im März 2018

Netzzeitabweichung im März 2018

Diese Abweichung hat für sich genommen keinen Einfluss auf die Versorgungssicherheit gehabt. Eine Unterfrequenz von ein paar Millihertz ist noch lange nicht kritisch. Es zeigt aber, dass ein politischer Streit zwischen (kleineren) Parteien das Stromnetz aus dem Tritt bringen kann und niemand die Möglichkeit hat – zum Beispiel mit Sanktionen -, die Teilnehmer wieder auf die Spur zu bringen. Die Vereinbarungen zwischen den einzelnen ENTSO-E Teilnehmern beruhen auf gegenseitigem Vertrauen und es gibt keine übergeordnete Stelle, die ein Weisungsrecht hat. Hier muss dringend etwas getan werden, damit es nicht irgendwann zu einem Problem kommt, das mehr Störungen als „nur“ falsch gehende Uhren zur Folge hat.