Verlauf der Netzfrequenz

Rasterdiagramm des Netzfrequenzverlaufes von Juni 2011 bis Dezember 2013

Rasterdiagramm des Netzfrequenzverlaufes von Juni 2011 bis Dezember 2013

Um den Verlauf der Netzfrequenz besser analysieren zu können, gibt es wieder ein neues Rasterdiagramm zur Netzfrequenz. Ein paar Erklärungen dazu habe ich bereits früher geliefert.

Viel neues gibt es nicht zu sehen. Die Wiederholungen der Muster sehen extrem gleich aus, ich habe sogar extra noch kontrolliert, ob ich nicht aus Versehen Daten vom falschen Jahr eingefügt habe. 😉

Es sind weiterhin die Auswirkungen des Stromhandels an den Stundengrenzen erkennbar. Die Frequenzen an den Stundengrenzen scheinen morgens um 7:00 Uhr und zu den Zeiten des Sonnenunterganges nicht mehr ganz so hoch zu sein.

Anhand dieser Grafik lassen sich keine Rückschlüsse auf die Stabilität des Stromnetzes ziehen. Schwankungen in der Netzfrequenz sind normal und regelungstechnisch notwendig. Wobei die vom Stromhandel hausgemachten niedrigen Frequenzen allerdings etwas ungünstig sind. Eine niedrige Frequenz bedeutet, dass die Einspeisung zu gering ist und mehr Strom verbraucht als erzeugt wird. Eigentlich werden genug Reserven vorgehalten, dass bis zu zwei Kraftwerksblöcke ausfallen können, ohne dass es zu einer Gefährdung der Stromversorgung kommt. Ist die Einspeisung aber schon aufgrund des Handels gerade etwas zu gering, dann könnten die Reserven knapp werden.

Um Frequenzschwankungen auszugleichen, wird Primärregelleistung (PRL) eingesetzt, um das Ungleichgewicht zwischen Erzeugung und Verbrauch auszugleichen. Die PRL wird (unter anderem) von allen Kraftwerken im Verbundnetz erbracht. Damit immer genug PRL zur Verfügung steht, wird diese spätestens nach 15 Minuten durch Sekundäregelleistung (SRL) abgelöst, welche in der Regelzone eingesetzt wird, die das Ungleichgewicht zu verantworten hat. Sollte viel SRL eingesetzt werden müssen, könnte dieses ein Zeichen für eine schlechte Planung der Lastgänge sein. Daten zur SRL gibt es auf der auf der Internetplattform zur Ausschreibung von Regelleistung der deutschen Übertragungsnetzbetreiber. Aus diesen Daten wurde folgendes Rasterdiagramm zum Einsatz von Sekundärregeleistung erstellt:

Rasterdiagramm der eingesetzten Sekundärregeleistung von Juni 2011 bis Dezember 2013

Rasterdiagramm der eingesetzten Sekundärregeleistung von Juni 2011 bis Dezember 2013 (mit Daten von regelleistung.net)

 

Hier werden die Muster im Laufe der Zeit etwas schwächer. Es ist zwar immer noch ein Streifen in den Morgenstunden und auch der Zeitpunkt des Sonnenunterganges erkennbar, aber im Gegensatz zu Ende 2011/Anfang 2012 scheint in den letzten Monaten immer weniger Einsatz von SRL notwendig gewesen zu sein. Ein Grund dafür könnte ein besseres Kraftwerksmanagement sein und auch der verstärkte Handel von Viertelstundenprodukten an der Stombörse seit Ende 2012.

Ein Gedanke zu „Verlauf der Netzfrequenz

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