Aktuelle Netzfrequenz vs. Vorjahresdaten

Es gibt mal wieder eine neue Anzeige, welche nicht nur die aktuelle Netzfrequenz anzeigt, sondern auch (aufbereitete) Vorjahresdaten:

 

Aktuelle Netzfrequenz mit Vorjahresdaten

Aktuelle Netzfrequenz mit Vorjahresdaten

 

Verlauf der Netzfrequenz der letzten Jahre

Die Daten der Vorjahre wurden als Grundlage für die Anzeige genommen. Anhand der Rasterdiagramme zur Netzfrequenz lassen sich sehr gut die Verläufe der Jahreszeiten, der Tageszeiten und die starken Ausschläge zu den Stundenwechseln erkennen.

 

Rasterdiagramm zur Netzfrequenz von Juni 2011 bis Dezember 2016

Rasterdiagramm zur Netzfrequenz von Juni 2011 bis Dezember 2016

 

Alles übereinandergelegt

Legt man die einzelnen Jahre übereinander, sind die einzelnen, sich wiederholenden Kurven besonders deutlich:

 

Die Verläufe der Netzfrequenz aus den Jahren 2012 bis 2016 übereinandergelegt

Die Verläufe der Netzfrequenz aus den Jahren 2012 bis 2016 übereinandergelegt

 

Zusammenfassung der Vorjahresdaten

Die Daten der letzten 5 Jahre wurden jahresweise übereinandergelegt und in 5-Minuten-Schritten zusammengefasst. Für jeden 5-Minuten-Abschnitt gibt es einen Min-/Max-Wert, den Durchschnitt und die Standardabweichung. Diese Werte werden für die Visualisierung genutzt.

Zusätzlich zu den aus meinen anderen Verlaufsanzeigen werden in den blauen „Bändern“ diese 5-Minuten-Schritte aus den Vorjahren zum gleichen Tag und zur gleichen Uhrzeit angezeigt. Das dunkelste Band zeigt die Standardabweichung der Messwerte, in diesem Bereich haben sich ca. 68% der Messwerte befunden (1σ). Im zweiten Band befanden sich ungefähr 95% der Messwerte (2σ).

Es ist sehr schön zu erkennen, wie sich die starken Frequenzeinbrüche besonders in den abendlichen Stundenwechseln wiederholen.

Bei dem Überanderlegen der Daten wurden allerdings die Wochentage nicht berücksichtigt. So ist z.B. der Verlauf der Netzfrequenz an einem Sonntag anders als an Wochentagen. Auch das Wetter spielt eine Rolle und bleibt hier unberücksichtigt. An Tagen mit einer hohen Einspeisung von Wind- und Solarenergie wirkt der Frequenzverlauf etwas „zappeliger“, dafür sind die Ausschläge zu den Stundenwechseln meistens geringer.

 

Berechnung der Minutenwerte

Bei der Bildung der Minutenwerte bin ich hier einen etwas anderen Weg gegangen als bei meinen anderen Anzeigen (z.B. beim „alten“ Verlauf der Netzfrequenz über eine Stunde). Bisher wurden nur die Daten von einem Gerät genommen. Jetzt fasse ich alle auf dem Server in der letzten Minute eingegangenen Werte zusammen. Dadurch – und auch durch unterschiedliche Laufzeiten und Berechnungszeitpunkte – kann es zu Verschiebungen kommen und die Kurve sieht möglicherweise etwas anders aus als bei der anderen Anzeige.

Des Weiteren ist bei dieser Darstellung neu, dass sofort der Verlauf der letzten Stunde angezeigt wird. Bisher haben sich die Werte immer zur Laufzeit aufgebaut und man musste eine Stunde warten, um einen kompletten Stundenverlauf zu bekommen. Die Werte aktualisieren sich aber weiterhin jede Minute.

 

„Verlauf bleibt gleich“ = Stabilität bleibt gleich?

Bedeutet der gleichbleibende (zumindest ähnliche) Verlauf der Netzfrequenz, dass unsere Versorgung mit Energie immer gleich stabil ist? Diese Frage muss ich mit einem klaren „Jein!“ beantworten. 😉
Würden sich die Ausschläge der Frequenz immer mehr vergrößern und nicht mehr so einem klaren Verlauf folgen, könnte man davon ausgehen, dass es nicht mehr ganz so gut um die Stabilität bestellt ist. Dieser gleichbleibende Verlauf ist da schon besser. Er sagt aber noch nichts darüber aus, wie stark im Hintergrund geregelt werden muss und was für ein Aufwand dafür notwendig ist. Die Frequenz ist ein wichtiger Parameter für die Regelung des Stromnetzes, es müssen aber noch weitere Faktoren berücksichtigt werden.